Christbaum-Aktion

Das war die CBA 2021

Die Weihnachtsfeiertage liegen schon wieder über zwei Wochen zurück. Spätestens am Dreikönigstag, 6. Januar, ist es in den meisten Haushalten dann an der Zeit, bunte Kugeln, Lichterketten und goldene Spitzen vom Christbaum zu entfernen und den dann zumeist schon etwas mitgenommenen und ungeschmückten Nadler zu entsorgen. Vielerorts war das in diesem Jahr gar nicht so einfach. In zahlreichen Kommunen hatten die dort ehrenamtlich engagierten Vereine ihre Sammelaktionen für ausgediente Weihnachtsbäume wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Und so mussten die Nordmanntannen und Fichten entweder kleingesägt werden, um in die Biomülltonne zu passen, oder auf irgendeine Weise im Auto oder per Hänger zu den Wertstoffhöfen des ZAKB transportiert werden.

Nicht so in Lorsch: Hier zogen die Pfadfinder der DPSG den traditionellen Arbeitseinsatz am zweiten Januarsamstag trotz Corona durch. Natürlich unter Beachtung zahlreicher Infektionsschutzmaßnahmen.

Ausfallen lassen wollte die DPSG die Aktion nicht. Seit wie vielen Jahren die Lorscher Pfadfinder die örtlichen Weihnachtsbäume einsammeln, das wusste selbst Niklas Jakob, der Koordinator der Aktion, nicht genau. Dafür konnte er am Nachmittag bereits ein detailliertes Ergebnis vermelden. Mit der Vorbereitung und dem Wegbringen der Fahrzeuge war man von 8 bis 14 Uhr unterwegs gewesen. Innerhalb dieser sechs Stunden hatten die Helfer 1330 Bäume vor den Häusern und Grundstücken der Bürger abgeholt. Zwar seien das 130 Exemplare weniger gewesen als im Vorjahr. Dennoch zeigten sich die Pfadfinder sehr zufrieden mit der Sammelaktion.
Niklas Jakob bedankte sich bei den Bürgern für eine „hervorragende Unterstützung“. 35 Frauen und Männer hatten sich an der Aktion als Helfer beteiligt. Aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen hatte man diesmal darauf verzichtet, die Kinder und Jugendlichen der verschiedenen DPSG-Gruppen einzubinden.

Und natürlich wurden während der gesamten Sammlung Mund-Nasen-Schutzmasken getragen.

Verteilt auf 14 Bereiche im Stadtgebiet hatten ebenso viele Gruppen die Straßen abgefahren, die ausgedienten Weihnachtsbäume aufgeladen und zum Wertstoffhof des ZAKB gebracht. Benötigt wurden von denkleinen Teams auch 14 Fahrzeuge. Landwirte hatten dafür mehrere Traktoren mit Anhängern zur Verfügung gestellt. Zum Einsatz kamen auch ein Unimog, zwei kleinere Pickups sowie zwei Pritschenwagen vom städtischen Betriebshof. Die erste Ladung wurde bereits gegen 10.30 Uhr auf dem Hof des ZAKB abgeliefert. Dann folgten in kurzen Abständen bereits die nächsten Fahrzeuge. In hohem Bogen flogen die Bäume von den Anhängern und türmten sich im Laufe der Zeit zu einem riesigen Haufen.

Dabei war es für die Werfer nicht immer leicht, die Bäume zu packen, da sich einige große Exemplare als ziemlich schwer erwiesen. Ein Bäumchen, das mit Wurzelwerk in einen Topf gepflanzt war, wurde von einem der Helfer vor der nachweihnachtlichen Entsorgung gerettet. Es darf nun in dessen Garten weiterwachsen. Um zuvor übersehene oder zu spät auf die Straße gestellte Christbäume doch noch einzusammeln, kreiste ein Sammeltrupp mit einem Fahrzeug zum Abschluss noch einmal durch die Stadt. Dieser letzte Transporter traf dann gegen 13.30 Uhr beim ZAKB ein.

Auf der Strecke blieb bei der von der Corona-Pandemie geprägten Sammelaktion im Gegensatz zu den Vorjahren der gesellige Aspekt. Auf eine gemeinsame Verpflegung hatten die Pfadfinder deshalb diesmal verzichten müssen. Stattdessen hatten sie sich viele gegen den am Vormittag aufkommenden Hunger mit belegten Brötchen versorgt.

Dafür, dass sie die Lorscher von ihren ausgedienten Christbäumen befreien, erhoffen sich die Pfadfinder natürlich eine kleine Spende. Auch diesmal ließen sich die meisten Bürger nicht bitten, und würdigten das Engagement der fleißigen Helfer mit unterschiedlich hohen Geldbeträgen. Die Barspenden wurden im Anschluss bei Niklas Jakob abgeliefert. „Das Geld wird später gezählt“, konnte der Koordinator am Samstag noch keine Summe nennen. Auch, weil man den Bürgern die Möglichkeit eröffnet hatte, einen Geldbetrag völlig kontaktlos und damit Corona gerecht auf ein Spendenkonto zu überweisen.

In der Vergangenheit habe man 50 Prozent der Einnahmen für einen wohltätigen Zweck weitergespendet, erläuterten die Pfadfinder. Doch wegen der Corona-Pandemie werde das Geld diesmal für die Jugendarbeit der DPSG benötigt. Insgesamt sei man mit der Sammlung und den Spenden zufrieden, bilanzierte Niklas Jakob.